Am 26. Oktober 1806 standen sich bei Altenzaun preußische und französische Truppen gegenüber. Das Gefecht jährt sich in diesem Jahr zum 200. Mal.
Von Karl-Georg Spanier
"Da war es also geschehen:
das Unfassbare, das im Selbstverständnis
der damaligen
Preussen Unvorstellbare, das
im Verständnis vieler Zeitgenossen
Undenkbare. Die stolze,
traditionsbewusste, sieggewohnte
Armee Friedrich des
Großen war an einem Tag vernichtend
geschlagen worden.
Die militärischen Verbände
hatten sich aufgelöst. Im bunten
Gemisch flohen die verschiedenen
Waffengattungen,
flohen Mannschaften und Offiziere.
Jegliche Ordnung hatte aufgehört.
Jeder sorgte sich nur
um das eigene Überleben. Nur
die Furcht vor dem schrecklichen
Feind hielt die Fliehenden
zusammen. Als sie auf der
Straße nach Weimar von Französischer
Kavallerie angegriffen
und zusammengeschlagen
wurden, waren das Entsetzen
wie auch die Panik und das
Chaos vollkommen.
Dabei war ihnen immer wieder
gesagt worden, dass sie unbesiegbar
seien, wenn sie nur
das ausführen würden, was die
Offiziere befehlen und was sie
auf dem Exerzierplatz mit so
großer Akkuratesse geübt und
im Manöver mit so großer Genauigkeit,
Pünktlichkeit und
Sicherheit vorgeführt hatten.
Freilich nur gegen einen Gegner,
der stets nur das ausführen
konnte und durfte, was die Manöverleitung
ihm vorgedacht
hatte. Bei Jena und Auerstedt
aber war man auf einen Gegner
gestoßen, der nach eigenem
Willen und eigenem Plan handelte
und auf andere Art focht,
als die preussischen Taktiker
das vorsahen und die preussischen
Soldaten es gewohnt
waren.
Die Nacht zum 14. Oktober
war für das preussische Heer
unter der Führung des Fürsten
von Hohenlohe-Ingolfingen in
aller Ruhe verlaufen. Die Truppen
waren in ihren Stellungen
geblieben, auch wenn sich die
Franzosen in ihrem Rücken auf
dem Landgrafenberg ständig
verstärkten. Noch am Morgen
glaubte der Fürst, dass es an
diesem Tage zu keinem ernsthaften
Gefecht kommen würde.
Erst nachdem schon längere
Zeit Kanonendonner zu
hören gewesen war, berichtete
er an den König, dass er an diesem
Tage einen Angriff auf den
linken Flügel abzuwehren haben
werde.
Tatsächlich hatte Napoleon
schon 6 Uhr, 20 Minuten vor
Sonnenaufgang und trotz dichten
Nebels, den Befehl zum Generalangriff
gegeben. Der Stoß
der französischen Truppen traf
zunächst auf das völlig überraschte
Korps des Generals
Tauentzien bei Closewitz und
Lützeroda. Es war ein ungleicher
Kampf. Es standen 13
preussische, schon in den
Kämpfen bei Hof stark geschwächte
Bataillone 44 frischen
französischen gegenüber.
Nach dreistündigem Kampf,
nachdem auch die Munition
ausgegangen und jeder Zweite
gefallen war, wichen die Preussen
zunächst auf Dornberg und
in den Isserstädter Forst zurück.
Etwa zur gleichen Zeit
griff General Holtzendorf mit
seinen vier Bataillonen auf eigene
Initiative den weit überlegenen
rechten französischen
Flügel an und wurde erwartungsgemäß
unter großen Verlusten
zurückgeschlagen und
zog sich nach Stobra zurück.
Attacken der Kavallerie
blieben ohne Erfolg
Als dritter griff General Grawert
in den Kampf ein. Zusammen
mit den Resten des Korps
des Generals Tauentzien und
mit sächsischen Truppen besetzte
er eine Linie nördlich
von Isserstedt, westlich von
Vierzehnheiligen und der Krippendorfer
Mühle. Der Kampf
an dieser Linie war zunächst
ein stehendes Gefecht, wurde
aber für die Preussen mehr und
mehr zum Blutbad. Die französischen
Schützen, die hinter
Mauern und Bäumen gut dedeckt
waren, richteten ihre gezielten
Schüsse gegen die nicht
zu verfehlende Wand der preussischen
Linie. Die französische
Artillerie kartätschte in sie
hinein. Die Preussen gaben dagegen
zwar vorschriftsmäßig
wie auf dem Schießplatz, aber
ungezielte und damit wirkungslose
Salven gegen den
unsichtbaren Feind ab. Die
Kavallerie ritt erfolglose Attacken
und auch die Artillerie
konnte nur selten etwas gegen
die verborgenen Ziele ausrichten.
Die Preussen und Sachsen
hätten sich ebenfalls decken
oder auch auf den Erdboden
werfen sollen, aber davon
wussten sie nichts. Das stand
nicht im Reglement, und so
hatte es ihnen auch niemand
gesagt.
So wurde die Linie, in die
bereits das zweite und dritte
Glied vorgerückt war, um die
Lücken zu füllen, immer lichter,
wurden die Salven immer
schwächer. Als die Franzosen über Hermstedt und Isserstedt
auch noch die Flanken umfassten,
gaben die Flügel der Umklammerung
nach, das Zentrum
folgte. Als die
Zurückweichenden Feuer im
Rücken erhielten, gab es kein
Halten. Eine von Panik ergriffene
Masse wälzte sich nach
Weimar. Auf die stürzte sich
die französische Kavallerie.
Der Rückzug, der inzwischen
zum Chaos geworden ist, ist
längst im Gange, als General
Rüchel mit dem rechten preussischen
Flügel auf dem
Schlachtfeld eintrifft. Bereits 7
Uhr war er dorthin beordert
worden, aber um die dazu zu
bewältigenden zwölf Kilometer
zurückzulegen, hatte er
acht Stunden gebraucht. Statt
die fliehenden Truppen aufzufangen,
sie neu zu formieren
und wieder gegen den Feind zu
führen, führte er aber seine Regimenter
durch Capellendorf über den Werlitzgraben und
ließ dort nach beiden Seiten
aufmarschieren. Dann gab er
den Befehl zum Angriff. Mit
Elan und Siegesgewissheit ging
das erste Regiment gegen den
Feind vor, der die Preussen auf
den Höhen von Kölschau bis
Klein- und Großromstedt bereits
erwartete. In kürzester
Zeit brach der Angriff im Gewehr-
und Kartätschenfeuer
zusammen. Die anderen Regimenter
wiederholten den Angriff.
Der Erfolg blieb der gleiche.
Mit etwa 100 000 Mann hatte
Napoleon nacheinander die
Einheiten Tauentziens, Holzendorfs,
Grawerts, Rüchels
und die Sachsen geschlagen.
Das war auch möglich, weil die
preussische Führung dem ratund
planlos gegenüberstand.
Jeder General handelte, wie es
ihm gut schien, und ansonsten
ließ man die Dinge laufen, wie
sie eben liefen. Als die Verluste
gezählt wurden, betrugen die
der Franzosen etwa 5000 Mann.
Die Preussen verloren 25000
von 53000, das heißt, dass nahezu
jeder Zweite gefallen ist."
"Aber an diesem
14. Oktober wurde noch eine
zweite Schlacht geschlagen, in
der auch die preussische
Hauptarmee eine vernichtende
Niederlage erlitt. Diese war
auf dem Rückzug von Jena am
13. Oktober nach Auerstedt gelangt,
wo sich der lange Heerwurm
auf der einzigen Straße
durchquälte. Es dauerte nicht
lange, und der Ort war hoffnungslos
verstopft. Die Divisionen,
die den Engpass schon
passiert hatten, setzten den
Marsch am 14. Oktober fort.
Auf der anderen Seite hatten
drei französische Divisionen
unter Führung des Marschalls
Davout von Naumburg kommend
die Saale in Kösen überschritten
und den linken Saalehang
erstiegen. Im dichten
Morgennebel stießen die preussischen
und französischen Divisionen
bei Hassenhausen
aufeinander. Die Division
Schmettau griff sofort die Division
Gudin an, deren rechter
Flügel von der folgenden französischen
Division Friant verlängert
wurde. Dagegen verstärkte
die Division
Wartensleben den rechten Flügel
der Division Schmettau, sodass
die Preussen und die
Franzosen jeweils auf einem
Flügel das Übergewicht hatten.
Um die Preussen zu umgehen,
schickte Davout weiterhin eine
Brigade nach Poppel. Der
Kampf wurde ähnlich wie bei
Jena geführt. Während die
Franzosen ein wirkungsvolles
Schützenfeuer auf die Preussen
eröffneten, standen diese in Linie
zu drei Gliedern aufrecht
und ungeschützt – ein gutes
Ziel für die französischen
Schützen. Das eigene ungezielte
Salvenfeuer blieb wie bei
Jena wirkungslos. Die preussische
Kavallerie versuchte
mehrfach, der Infanterie Entlastung
zu bringen, wurde aber
jedesmal unter schweren Verlusten
zurückgeschlagen. Inzwischen
war die dritte französische
Division, die Division
Morand, herangekommen und
hatte die Entscheidung auf
dem rechten Flügel herbeigeführt.
Rückzug decken
Beide preussische Divisionen
hatten stundenlang dem verheerenden
französischen Feuer
standgehalten und dabei die
Hälfte ihres Mannschaftsbestandes
verloren. Nach dem
Angriff der Division Morand
traten beide den Rückzug an.
Inzwischen war endlich auch
die dritte preussische Division– die Division Oranien – angerückt,
aber sie konnte nur noch
den Rückzug decken.
Dieser ging nach Buttelstedt
und sollte von dort nach Weimar
gehen, um gemeinsam mit
der noch intakt geglaubten Armee
des Fürsten Hohenlohe
den Kampf am Ettersberg zu
erneuern. Aber Weimar fand
man von den Franzosen besetzt,
sodass nach Erfurt ausgewichen
werden musste. Bei
Weimar erfuhr man auch von
dem katastrophalen Ausgang
der Schlacht bei Jena. So zogen
die einzelnen Truppenteile teilsüber Sömmerda, teils über
Frankenhausen, zum Teil auchüber Sondershausen oder über
Langensalza nach Magdeburg.
Wie bei der Hohenlohearmee
löste sich aber auch bei der
Hauptarmee jegliche Disziplin
und Ordnung auf. Obgleich die
Franzosen die fliehenden
Preussen gar nicht verfolgten,
wurde doch alles weggeworfen,
was die panische Flucht nur irgend
behindern konnte.
Zwei preussische Divisionen
waren bei Hassenhausen geschlagen,
eine dritte in den
Rückzug verwickelt worden.
Weitere drei Divisionen waren
gar nicht am Kampf beteiligt
gewesen. Dagegen hatte Davout
alles, was er hatte, eingesetzt.
Auch er hatte 25 Prozent
seiner Soldaten verloren, dieübrigen waren erschöpft.
Standen die Preussen bei
Jena einer erdrückenden französischenÜbermacht gegenüber,
so war es bei Auerstedt
umgekehrt. Davouts Korps bestand
lediglich aus 26 000
Mann, die preussische Armee
aus 64 000. Davout verfügteüber 44 eschütze, die preussische
Armee über 230. Welch
eine Übermacht!
Wären die preussischen Reserven
herangeführt und wäre
die Schlacht erneuert worden,
so wäre ein Sieg trotz taktischer
Unterlegenheit durchaus
möglich und sogar wahrscheinlich
gewesen. Aus Jena
war die Preussische Armee abgezogen,
weil man der Umfassung
durch das Korps Davouts
entgehen wollte, eine richtigeÜberlegung.
Da war aber die Rückkehr
nach Weimar kein Ausweg! Da
half nur eins: sich seinen Weg
nach Magdeburg und Berlin
freikämpfen. Die Erneuerung
des Kampfes war also nicht
nur möglich, sie war dringend
geboten.
Es zeigt sich hier wie bei
Jena ein Mangel an Führung,
auf den noch zurückzukommen
sein wird. Der Herzog von
Braunschweig, der Oberbefehlshaber
der preussischen
Armee, war schon beim Beginn
der Schlacht tödlich verwundet
worden. Seinen Generalstabschef,
den Obersten von
Scharnhorst, hatte er weggeschickt,
um bei der Division
Schmettau den tödlich verwundeten
Kommandeur zu ersetzen,
und während in den
endlosen Beratungen in den
letzten Tagen sich die Besserwisser
mit immer neuen Ideen
und Vorschlägen gegenseitigüberboten hatten, war jetzt
niemand da, der dazu bereit
und fähig war, der Schlacht die
durchaus mögliche Wende zu
geben."
"Nun strebten die geschlagenen
und demoralisierten
Preussen auf den verschiedenen
Fluchtwegen nach
Magdeburg, der stärksten Festung
Preussens. Dort erhofften
sich die Soldaten Sicherheit,
und die militärische Führung
glaubte, die Möglichkeit zu finden,
Ordnung in das Chaos zu
bringen und die Armee wieder
in einen kampffähigen Zustand
zu versetzen. Aber beides erwies
sich als undurchführbar.
Ein dichtes Gedränge von
Flüchtlingen und ein endloser
Zug von Armeegepäck jeglicher
Art füllte die engen Tore
und Brücken. In sinnloser Verwirrung
und dumpfer Verzweiflung rannten Soldaten
und Offiziere durcheinander.
Auch der Mangel an Lebensmitteln
machte es unmöglich,
längere Zeit in Magdeburg zu
bleiben. Unzureichende Bestände
an Waffen und Munition
erlaubten es auch nicht, sich
dem Feind bei Magdeburg erneut
zu stellen. So wurde die
Besatzung Magdeburgs auf
24 000 Mann verstärkt, die übrigen
etwa 40 000, die von der
stolzen preussischen Armee,
die bei Jena und Auerstedt gekämpft
hatte, übrig geblieben
waren, zogen einer ungewissen
Zukunft entgegen.
Truppen hungerten
Zwar sollte von Magdeburg
an für Verpflegung gesorgt sein – Offiziere ritten voraus und
sorgten für die Anlage von Lebensmitteldepots.
Aber da gewöhnlich
aus Angst vor den
Franzosen die Marschwege und
-ziele geändert wurden, versorgten
sich nur allzu oft die
Feinde mit den Vorräten, während
die eigenen Truppen weiter
hungerten.
Über Burg, Rathenow, Neustadt,
Wittstock, Ruppin kam
man schließlich zur Festung
Prenzlau. Die Anstrengungen,
Entbehrungen und Verluste
während dieses Marsches waren
ungeheuer, weniger durch
die Franzosen, die die Verfolgung
weitgehend eingestellt
hatten, als vielmehr durch die
aufreibenden Märsche, die
schlechten Wege, den Hunger,
die Kälte, die Erschöpfung, die
Mutlosigkeit und die Desertation.
So kam Hohenlohe, der
inzwischen zum Oberkommandierenden
ernannt worden war,
nur mit etwa 10 000 Mann,
einem Viertel von denen, mit
denen er von Magdeburg aufgebrochen
war, in Prenzlau an.
Aber Prenzlau galt als der gelobte
Ort. Von hier war der Weg über die Oder und in das rettende
Stettin greifbar nahe.
Da erschienen französische
Parlamentäre und versicherten,
dass etwa 100 000 Franzosen
die etwa 10 000 Preussen
im Halbkreis umgeben würden.
In Wirklichkeit waren nur einige
Kavallerieeinheiten in der
Nähe. Die Infanterie war weit
zurück. Aber da die französischen
Angaben durch Hohenlohes
Stabschef bestätigt wurden,
schien diesem nichts
anderes übrig zu bleiben, als
sich mit seinen ausgehungerten,
abgemergelten, erschöpften
und demoralisierten Soldaten
den Weg gegen zehnfache französische Übermacht freizukämpfen
oder zu kapitulieren.
Da ersteres scheinbar nur zu
einem Blutbad führen konnte,
entschied er sich für die Kapitulation.
So kapitulierte die
preussische Armee beziehungsweise
das, was von ihr übrig
geblieben war, vor einer französischen,
die gar nicht präsent
war – ein makabrer Schluss
nach all den Opfern, den Mühen
und Entbehrungen.
Die Hauptarmee unter der
Führung des Fürsten Hohenlohe
hatte bei Prenzlau kapituliert.
Was war aus den übrigen
Resten der preussischen Armee
geworden? Eine große Zahl von
Soldaten und Offizieren war
nach Erfurt geflohen. Aber Erfurt
kapitulierte bereits am Tag
nach der Schlacht.
Magdeburg kapitulierte Übrig geblieben waren auch
die Festungen mit ihren Besatzungen,
vor allem Magdeburg.
Aber auch die Festung Magdeburg
mit ihren 24 000 Mann
kapitulierte nach nur wenigen
mehr symbolischen Schusswechseln. Übrig geblieben war auch
ein Korps der Hauptarmee unter
dem Befehl des Herzogs
Carl August von Sachsen-Weimar.
Dieses Korps setzte sich
aus Einheiten zusammen, die
wie sich herausstellen sollte, zu
den besten der preussischen
Armee zählten, Füsiliere und
vier Kompanien des Jägerregiments
aus Mittenwalde unter
dem Befehl des Obersten York.
Dieses Korps hatte den Auftrag
erhalten, die Festung Königshofen
einzunehmen, Streifzüge
im mittleren Maingebiet zu
machen und so die rückwärtigen
Verbindungen der Franzosen
zu stören. Die Festung
wurde genommen, die Kavallerie
streifte bis Schweinfurt,
aber Franzosen wurden nicht
angetroffen.
Einen ähnlichen Auftrag
hatte General Winning für das
untere Maingebiet. Beide Stöße
gingen ins Leere und bezeugten
nur, dass die preussische Führung
keine Ahnung davon hatte,
wo Napoleon mit seinen Divisionen
marschierte. Aber die
etwa 22 000 Mann beider
Streifkorps fehlten – soll man
sagen zum Glück oder zum Unglück? – am Tage der Schlachten
bei Jena und Auerstedt.
Zwar hatte der Oberbefehlshaber,
der Herzog von Braunschweig,
beide zur schnellen
Rückkehr aufgefordert, aber
diese erfolgte mit so mäßigen
Marschleistungen, dass der
Herzog erst am 15. Oktober,
also am Tag nach den Schlachten
Arnstadt erreichte. Dort
erhielt er auch die Nachricht
von den desaströsen Niederlagen.
Anders als General Rüchel
versuchte er nicht zu retten,
was nicht mehr zu retten war,
und trat über Gotha, Langensalza,
Mühlhausen den Rückzug
an. Unterwegs nahm er
Flüchtige und vor allem den
General Winning mit seinen
ebenfalls noch intakten Truppen,
darunter zwei weitere
Kompanien Jäger, auf. Schließlich
erreichte er Goslar und
Wolfenbüttel, wo er auf den
General Blücher stieß, der aus
der allgemeinen Katastrophe
einige 1000 Mann und 43 Kanonen
gerettet hatte. Allerdings
zog es Blücher vor, den
Anschluss an die Hauptarmee
zu gewinnen."
"Am 22. Oktober brach der
Herzog auf, um über Oebisfelde
und Gardelegen Stendal zu erreichen
und dort die Elbe zu überschreiten. Nach Passieren
der Colbitz-Letzlinger Heide
wurden am 25. Oktober Dahlen
und Gohre erreicht und eine
Feldwache nach Burgstall gelegt.
War der bisherige Rückzug
ungestört verlaufen, so
konnte nun der Vormarsch
großer Mengen französischer
Infanterie, die sich auf Tangermünde
zu bewegte, beobachtet
werden. Die Kavallerie befand
sich bereits in Stendal.
Es war offensichtlich, dass
der französische Marschall
Soult vermutete, dass die
Preussen versuchen würden,
bei Tangermünde die Elbe zu überqueren. Es war auch offensichtlich,
dass die Preussen
den Wettlauf zur Elbe bereits
verloren hatten und Eile geboten
war, sollte das Übersetzen
in der Altmark überhaupt noch
gelingen. Entsprechende Beschlüsse
wurden schnell gefasst.
Als Ort des Übersetzens
wurde Sandau ausersehen.
Streifkommandos der Kavallerie
wurden nach Tangermünde
entsandt, um den Abmarsch zu
verbergen. Nach einem Nachtmarsch
erreichte das Korps bei
Tagesanbruch die Fährstelle.
Das Übersetzmanöver begann
etwa 10 Uhr mit dem Übersetzen
der Kavallerie, es folgte die
Bagage, die Infanterie bildete
den Abschluss. Gegen 18 Uhr
war das Manöver abgeschlossen.
Oberst York war mit dem
Auftrag betraut worden, mit
seinen sechs Jägerkompanien,
drei Füsilierbataillonen und
zwei Geschützen das Übersetzen über die Elbe zu decken.
Dazu bezog er Stellung bei Altenzaun.
Als Ortskundige wissen
wir, dass Altenzaun in etwas
welligem Gelände auf
einer kleinen Anhöhe liegt.
Nordwärts befindet sich vor
dem Dorf eine flache Ebene.
Am Fuße des Anstiegs fließt ein
Graben, der Geestgraben, der
aus einem kleinen Teich, dem
Münzteich, gespeist wird, nach
Polkritz. Der Münzteich erstreckt
sich Richtung Elbdamm
mit einer Biegung Richtung Altenzaun.
Sowohl der Graben
als auch der Teich sind schilfbewachsen
und ausreichend
tief, dass ein vollaufgerichteter
Mann völlig gedeckt ist. Dazu
sind Graben und Teich auf allen
Seiten mit Bäumen und
Büschen bewachsen, die zusätzlich
Deckung geben. In östlicher
Richtung schließt sich
heute an den Münzteich eine
freie Fläche von reichlich hundert
Metern an. Dann folgt eine
Baumgruppe und dahinter bis
zum Elbdamm wiederum eine
freie Fläche von der gleichen
Ausdehnung.
An der östlichen Seite der
Ebene zieht sich in mehreren
Windungen der Elbdamm nach
Osterholz und Rosenhof. Zu
Füßen des Dammes sind rechts und links in der Fortsetzung
der Linie des Geestgrabens und
des genannten Gehölzes Wasserlöcher
von etwa fünfzig Metern
Durchmesser, ebenfalls
ringsum von Bäumen und Gebüsch
umgeben. Etwa in der
Mitte dieser Linie von Polkritz
bis zum Elbdamm ist die Straße,
an der sich der Gedenkstein
des Gefechts befindet und die
nach Rosenhof führt. Offensichtlich
lag an dieser Straße
auch der Zackenkrug, den aber
von den heutigen Einwohnern
Altenzauns niemand mehr
kennt. Damals war er der zentrale
Punkt der ganzen Stellung,
ausreichend weit von der
Front entfernt, um das Geschehen
zu überblicken, und nahe
genug, um dort Reserven zuzuführen,
wo es nötig war. Deshalb
ließ York das verbliebene
Füsilierbataillon am Weg vor
dem Zackenkrug und die beiden
verbliebenen Jägerkompanien
hinter dem Zackenkrug
als Reserve Stellung nehmen."
"In die Front legte
York auf dem rechten Flügel
zwei Kompanien Jäger nach
Kirchpolkritz. Dort hatten sie
Anlehnung an den hinter Kirchpolkritz
beginnenden Wald und
Deckung hinter den Mauern
und Grabsteinen. Die starke Besetzung
der äußersten rechten
Flanke geschah wahrscheinlich,
weil die Gefechtsführung damals
darauf zielte, den Gegner
wenigstens auf einer Flanke zu
umfassen und von dort die gegnerische
Stellung aufzurollen.
Es sei daran erinnert, dass Napoleon
gerade das mit dem Vormarsch
Marschall Davouts nach
Naumburg versucht hatte. Längs
des Geestgrabens stellte er zwei
Füsilierbataillone auf, die verbleibenden
zwei Jägerkompanien
verlegte er nach Osterholz
und an den Elbdamm, also ebenfalls
auf den äußersten Punkt der linken Flanke. Die Soldaten
standen damit alle in guter Deckung
im Geestgraben, in der
Baumgruppe und am Elbdamm.
Nach vorn war freies Schussfeld.
Ebenso konnte das freie
Gelände zwischen Münzteich
und Baumgruppe sowie zwischen
Baumgruppe und Elbdamm
wirksam mit Gewehrfeuer
bestrichen werden. So
jedenfalls sieht die Situation aus
heutiger Sicht aus. Natürlich
kann sich in der Zwischenzeit
am Gelände etwas geändert haben,
aber die Existenz des
Dammes an dieser Stelle ist bezeugt.
Über die Vegetation vor
der Stellung Richtung Altenzaun
wissen wir in der Tat
nichts, aber dass Soult seine
Soldaten nicht über diese Flächen
schickte, die heute Feld
sind, ist ein Indiz dafür, dass diese
Flächen auch im Spätherbst
1806 keine Deckung boten. Was
die Wasserlöcher an der Elbe
anbelangt, so sind diese Ergebnis
der unterirdischen Wasserströmungen,
und die sind über
Jahrhunderte stabil und auch
durch Meliorationsarbeiten
schwer zu verändern.
Man kann also davon ausgehen,
dass die Geländebeschaffenheit
1806 der heutigen entsprach.
Dann aber ist die
beschriebene Truppenaufstellung,
soweit sie in der Literatur
nicht ohnehin bezeugt ist, zumindest
wahrscheinlich. Auf jeden
Fall zeugt auch die Aufstellung
von dem, an dem es bei
Jena und Auerstedt so sehr gefehlt
hatte: Führung, Überlegung,
Planmäßigkeit. An der
Aufstellung der Truppen wurde
auch deutlich, dass hier eine andere
Gefechtsweise angewandt
werden sollte, eine Gefechtsweise,
bei der die Soldaten nicht
dem gegnerischen Feuer ausgeliefert
wurden, sondern aus gedeckter
Stellung heraus den
Feind wirksam bekämpften.
Über den Sieg hinaus bestand in
der Bewährung dieser Gefechtsweise
die eigentliche Bedeutung
des Gefechts bei Altenzaun.
Erst gegen 16 Uhr erfolgte der
erste Angriff der Franzosen. Da
war das Übersetzmanöver fast
abgeschlossen. Der Angriff erfolgte
durch eine leichte Kavalleriedivision
auf der rechten
Flanke bei Kirchpolkritz und
brach im Feuer der Preußen zusammen.
Gegen 17 Uhr erfolgte
die eigentliche Attacke. Schützenschwärme
bewegten sich
entlang dem Elbdamm von Altenzaun
Richtung Osterholz. Da
offensichtlich war, dass hier der
Hauptstoß vor sich ging, wurde
eine der zwei Jägerkompanien
aus Kirchpolkritz in das Zentrum
geholt, und bei Jägerkompanien,
die in Reserve lagen und
auf dem Gelände zwischen
Damm und Münzteich, wurden
an die linke Flanke verlegt. An
einer der Krümmungen des
Dammes, wahrscheinlich dort,
wo der Damm zwischen den beiden
Wasserlöchern verläuft, gerieten
die Franzosen in dichtes
Feuer. Dem waren sie hilfl os
ausgeliefert, weil der Damm an
dieser Stelle eine Krümmung
hat. Dadurch verloren sie auf
der einen Seite die Deckung.
Wichen sie auf die andere Seite
des Dammes aus, gerieten sie in
das Feuer der im Gehölz und am
Geestgraben stehenden preußischen
Füsiliere. Unter großen
Verlusten zogen sich die Franzosen
zurück."
"Mit den Geschützen
ließ York in die zusammengedrängten
Franzosen
schießen und zum Gegenangriff übergehen. Die Franzosen
wurden nach Altenzaun
zurückgeworfen, wo auch
noch ein abgesessenes Dragonerregiment überrascht
wurde. Die Verluste der Preußen
waren zwanzig Mann an
Toten und Verwundeten, die
der Franzosen waren deutlich
höher. York hatte gegen die
Franzosen auf französische
Art gekämpft: gezieltes Feuer
einer Schützenkette aus der
Deckung auf einen möglichst
ungedeckten Feind. Auch später
hat York mit Genugtuung
auf dieses Gefecht verwiesen
und es zum Studium für die
neue Kampfesweise der Infanterie
empfohlen.
Inzwischen war der Elbübergang
des preußischen
Korps abgeschlossen, und es
kam nur noch darauf an, dass
auch York mit seinen Jägern
und Füsilieren die Elbe überquerte.
Das Gefecht hatte bis
in die Dunkelheit gewährt.
Nun wurden zur Täuschung
der Feinde Wachfeuer angezündet;
denn statt sie an diesen
niederzulassen begann der
Abmarsch. Gegen Mitternacht
war auch York mit seinen
Truppen jenseits der Elbe.
Am Morgen des 27. Oktober
war das Korps in Havelberg.
Von dort ging es nach Kyritz,
wo der Herzog von Weimar
auf ausdrücklichen Wunsch
des Königs das Kommando
niederlegte. An seine Stelle
trat General Winning. Am 29.
Oktober wurde Wittstock erreicht.
Bei Mirow traf die deprimierende
Nachricht von
der Kapitulation des Fürsten
Hohenlohe und der Hauptarmee
ein. Zugleich wurde in
Erfahrung gebracht, dass Blücher
der Kapitulation entronnen
sei und mit etwa 10 000
Mann bei Kratzburg stehe.
Am 31. Oktober wurde die
Vereinigung vollzogen. General
Blücher übernahm mit
Oberst Scharnhorst als Stabchef
das Kommando über die
nun wieder etwa 30000 Mann.
Die Kapitulation der Hauptarmee
bei Prenzlau hatte für
das Korps eine schwierige
Lage geschaffen. Der Rückzug über die Oder, selbst der nach
Stralsund war nicht mehr
möglich, der nach Rostock
problematisch. So fasste Blücher
den Plan, in das linkselbische
Gebiet zurückzukehren.
Eilmärsche erschöpften
Menschen und Pferde
Indessen waren nach zwei
Wochen Rückzug, der wegen
der Nähe der Feinde oft in
Eilmärschen vollzogen werden
musste, Menschen und
Pferde gleichermaßen erschöpft,
um so mehr als es keine
geordnete Verpflegung gegeben
hatten. Die Stimmung
war niedergedrückt, der Feind
so nahe, dass es am 1. November
bei Waren zum nächsten
Gefecht kam. Dadurch, dass
die Preußen siegten, gewannen
sie einen kleinen Vorsprung.
Aber bei Jabel, einem
kleinen Dorf am Südrand der
Nossentiner Heide, waren die
Preußen von den Franzosen
bereits wieder eingeholt. Auch
hier bewährten sich wieder
die Jäger und Füsiliere unter
Yorks Führung. Hinter Bäumen
und Büschen, in Löchern
verborgen, erwarteten sie den
Feind. Der kam in Schützenschwärmen über das freie Feld
und lief damit in das sichere
Feuer der Jäger. Auch weitere
Angriffswellen wurden abgeschlagen.
Am 3. November folgte ein
größeres Kavalleriegefecht bei
Goldhagen. So musste beinahe
täglich der weitere Rückzug
gegen eine erdrückende
feindliche Übermacht erkämpft
werden – inzwischen
standen den Preußen drei
französische Korps gegenüber
unter dem Befehl der
Marschälle Bernadotte, Soult
und Murat. Dazu kam der immer
quälender werdende
Hunger und der zermürbende
Marsch auf sandigen Wegen.
Mit letzter Kraft schleppten
sie sich weiter. Blücher
schreibt in seinem Bericht: „Viele Soldaten fielen vor
Hunger um und waren tot.“ In
einer Woche verlor die Einheit
des Generals Winnig 5000
Mann, die der Ermüdung und
dem Mangel erlagen. Von den
900 Jägern und Füsilieren, die
York bei Altenzaun befehligt
hatte, waren noch 500 vorhanden.
Unter diesen Umständen
war es nicht möglich, den Übergang über die Elbe zu erzwingen.
Als neues Ziel wurde
das neutrale Lübeck festgelegt.
Lübeck war für die erschöpfte
Truppe die geeignetste,
aber auch die letzte
Zuflucht. Zwar waren die alten
Festungswerke weitgehend
geschleift, aber die Stadt
zwischen Trave und Wackenitz
war dennoch für eine Verteidigung
gut geeignet. Zwischen
den beiden Flüssen
gelegen, hatte einen Zugang
von nur wenigen hundert
Schritten. Die Mauern waren
zwar abgerissen, aber die
Wälle und Gräben bestanden
noch weitgehend.
Die Einheiten waren kaum
in Lübeck eingerückt und hatten
ihre zu verteidigenden Abschnitte
besetzt, als auch
schon die Franzosen heranrückten.
Der Sturm der Franzosen
begann am nächsten
Tage und konnte bis zu Mittag
abgewiesen werden."
"Dann aber war der Herzog
von Braunschweig-Oels dazu
gezwungen, die Truppen hinter
das Tor zurückzuziehen. Aber
mit ihm zugleich drangen auch
die Franzosen in Lübeck ein.
Zur gleichen Zeit war es einer
korsischen Einheit gelungen,
die Wackenitz zu durchwaten.
Damit begann der Straßenkampf.
Zwar wurde aus Kellern,
Fenstern und von Dächern
auf die Franzosen geschossen,
aber diese strömten in immer
dichteren Massen in die Stadt
und fegten die Hauptstraßen
mit Kartätschenfeuer frei. So
konnten die Franzosen die
Stadt gewinnen. Etwa 5000
Soldaten waren im Kampf gefallen.
Blücher war mit den
Trümmern seiner Truppen nach
Ratkau entkommen und kapitulierte
am 7. November.
So endete die letzte große
Einheit, die der Katastrophe
von Jena und Auerstedt entkommen
war. Sie endete, wie
man sagt, ruhmvoll gegen eineüberwältigende feindlicheÜbermacht kämpfend. Doch
worin bestand der Sinn dieser
Strapazen, des Ertragens von
Hunger und Kälte, des Marschierens
und Kämpfens in
diesem längst verlorenen
Krieg? Worin bestand der Sinn
ihres Sterbens für einen Staat,
der in seiner damaligen Verfassung
nicht zu retten war.
Das Unfassbare war geschehen,
das im Selbstverständnis
der damaligen Preußen Unvorstellbare,
das im Verständnis
vieler Zeitgenossen Undenkbare.
Und doch hatten Klarsehende
die innere Hohlheit und
Brüchigkeit dieser Armee und
dieses Staates auch schon vor
den Schlachten von Jena und
Auerstedt erkannt. So schrieb
am 27. November 1805 Graf
Hauterive an den französischen
Außenminister Talleyrand:„Von allen heute existierenden
Mächten ist sie (Preußen) diejenige,
welche beim besten Äußeren
und schönsten Aussehen
von Festigkeit und Kraft die
am weitesten im Verfall fortgeschritten
ist. Preußen befindet
sich außerhalb des Prinzips,
das es gegründet hat und existenzberechtigt
macht. Es entfernt
sich alle Tage mehr davon.
Es unterhält mit
bedeutenden Kosten einen
großen militärischen Apparat,
lässt aber durch den Rost der
Zeit die Triebfedern zerstören,
welche die Ruhe der Zeit entnervt
und die Bewegung des
Krieges allein erhalten kann.
Preußen vergisst, dass es nur
ein Staat ist, weil es eine Armee
war. Sein Prestige, einige
Zeit noch durch Erinnerungen
und Schaumanöver aufrechterhalten,
wird einer gefährlichen
und verhängnisvollen
Probe eines auferzwungenen
Krieges nicht widerstehen. An
dem Tage, an dem es alle Ausflüchte einer ängstlichen Politik,
welche den Krieg vermeiden
will, vergeblich versucht
hat, wird es zu gleicher Zeit um
seine Ehre und seine Existenz
kämpfen. An dem Tage, an dem
es eine erste Schlacht verloren
hat, wird es aufgehört haben
zu bestehen.“
Hatte der Staatssekretär im
französischen Außenministerium
auch nicht die wirklichen
Probleme erkannt, so war doch
der Zustand und die Perspektive
des damaligen Preußen klar
benannt. Tatsächlich hatte sich
seit den sogenannten glorreichen
Zeiten, von denen die
preußische Elite geistig immer
noch zehrte, Europa gründlich
geändert.
Noch zur Zeit Friedrichs des
Großen waren Kriege sogenannte
Kabinettskriege. Sie
wurden im Kabinett beschlossen
und dort wurde auch er Beschluss
gefasst, sie wieder zu
beenden. Die Führung des
Krieges war Sache der feudalen
Elite, das Volk hatte zu zahlen.
Ausgefochten wurden drei
Kriege von bestens ausgebildeten
und brutal disziplinierten
Berufsarmeen. Da es an landwirtschaftlichen,
technischen
und finanziellen Mitteln, vor
allem an Menschen fehlte waren
die Truppenstärken relativ
gering, die Kriege relativ kurz.
Große Schlachten wurden nach
Möglichkeit vermieden, weil
große Verluste kostspielig waren.
Deshalb wurde versucht,
den Gegner in endlosen Märschen
auszumanövrieren. Die
Kriege endeten oft nicht durch
militärische Niederlagen, sondern
durch finanzielle Erschöpfung.
Nationale und ideologische
Motivation war den
Kriegführenden fremd."
letzte Aktualisierung: 12.01.2009 16:53 Uhr